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Rund um die WM – ein Quell an lohnender Nachdenklichkeit

In unserem Lande ist die Führung des Bundesinnenministeriums gleichzeitig verbunden mit der Position des Bundessportminsteriums. Diesen Job hat derzeit die SPD-Politikerin Nancy Faeser inne. Und ich maße mir nicht an, ihre Arbeit bereits nach so kurzer Zeit im Amte zu kritisieren, möchte aber – wenn sie dummes Zeug erzählt, bzw. Sinnfreies tut – dies nicht unkommentiert lassen.

Hier also das betreffende Zitat: „ Als Bundessportministerin habe ich eine Verpflichtung den Fans und der Mannschaft gegenüber und daher reise ich zum ersten Spiel der Deutschen Mannschaft nach Katar. Dort werde ich selbstverständlich die Mängel bezüglich der Menschenrechte thematisieren.“ Zitat Ende.

Mein Kommentar dazu: 

Werte Frau Ministerin, schade, dass auch Sie in die Katar-Falle getappt sind! Gehen wir das doch mal der Reihe nach durch: Also Ihre „Verpflichtung gegenüber den Fans“ das ist schlicht gequirlter Unsinn. Sie werden lachen, Frau Faeser, Millionen von Fans, die am Borsigplatz, im Schnoor oder sonstwo in fröhlicher Bierlaune früher Fussball der Nationalmannschaft genossen haben, wissen weder wer Sie sind, noch dass eine Bundesinnenminsterin auch Sportministerin ist. Der Mannschaft helfen Sie mit Ihrem Besuch natürlich enorm! Die hätten wahrscheinlich ohne Sie gar nicht gewußt, wie sie aus dem Bauch des Stadions auf die Rasenfläche kommen. Und wenn Sie den Freudensprung bei einem eventuellen Deutschen Tor ebenso gekonnt drauf haben wie weiland unsere Kanzlerin, so hat sich der Ausflug mit der verheerenden CO2-Bilanz und der betagten Maschine der Bundesregierung mal so richtig gelohnt. Zudem kann ich mir vorstellen, dass die Herren Scheichs vor Ehrfurcht erzittern werden, wenn Sie als Frau in ihr Land kommen und denen mal so richtig den schwul-emanzipatorischen Marsch blasen. Mitten in der WM-Phase. Ein tolles Timing. Hoffentlich empfängt Sie wenigstens der Hausmeister, recht viel höhere Kräfte werden sich nicht die Zeit nehmen, Ihrer Kritik zuzuhören.

In Summe hatte die Politik zwölf Jahre Zeit, den „Unfug Katar“ zu beenden oder in bessere Bahnen zu lenken. Nachdem man dazu weder Lust noch Gemeinsamkeit fand, wirken diese jetzt plötzlich auftretenden multimedialen Kritikorgien wie das Einfliegen von Fachärzten nach der Beerdigung des Patienten.

Hätten Sie einfach weiter Ihre Arbeit gemacht, sich rausgehalten aus den Fan-Stammtischen und der Kabine der Aktiven, so wäre Ihnen kein Mensch böse gewesen. Wenn Sie aber derartige Schoten verbreiten sind Sie selber schuld, faßt man Sie darob an. Ihr Kollege Habeck hat geäußert: “Ich würde die One-Love-Binde tragen!“ Dem glaube ich das sogar. Und als alter Sportler finde ich es total spannend, was die Fifa wohl machen würde, hätte jemand den Mut, dies zu tun! Wie wollte man eine Weltmeisterschaft (quasi das fröhliche Treffen der Sportjugend) wohl veranstalten auf der Basis von Drohungen, Strafen und abreisenden Mannschaften? Die feige Zahnlosigkeit, speziell auch der Herren Neuendorf und Bierhoff, zeigt sehr plakativ, wie sehr sich die Systeme Fifa und DfB überholt haben. Niemals ist eine Veranstaltung, sind deren Protagonisten auf der Orga-Ebene derart verspottet und kritisiert worden. Das ZDF meldet, dass die Zuschauerzahlen der Spiele-Übertragungen hinter der Wiederholung einer alten Donna-Leon-Folge zurückfällt. Das war nie da!

Aber sicher wird der Besuch der neuen Sportministerin, die übrigens bis vor einem Jahr kaum jemand kannte, die ganze Veranstaltung samt Wüstenstaat mal so richtig durchrütteln.

Denn im Grunde ist so eine WM schon eine tolle Geschichte, die völlig neue Wege einschlägt: Vergeben in der Zeit des „Advent“ (kommt von Lateinisch: advenire, erwarten ankommen) in ein Land mit 10% der Bevölkerung von Berlin, wo es auch im Winter so heiß ist, dass man ganze Stadien kühlen muß (anstatt Herrn Habeck das Gas zu verkaufen!!!), wo Frauenrechte einen Status unterhalb vergleichbarer Zeiten des Mittelalters in Europa haben, wo – das wird nicht bestritten – tausende von Menschen den Tod fanden beim Bau der Spielstätten, und das Leben eines Fremdarbeiters weniger Wert hat als die Felge am Boliden eines ungebildeten Ölprinzen, und der Fan, der sich dorthin verirrt hat, genüßlich an seinem leckeren Minz-Tee schlürfen kann, den er ja aus den Bundesligastadien schon so gut kennt …

Gute Reise, Frau Ministerin! Der Orient erwartet Sie, die Mannschaft freut sich auf Sie! 

Ach ja, und wenn Sie zurück sind, dann sagen Sie uns doch bitte über den Bundesanzeiger, wie das Spiel ausgegangen ist, denn wir werden nicht zusehen. Oder hat er Manuel doch die Binde angeschnallt, der Schiedsrichter wollte strafen und daraufhin haben alle Spieler den Platz verlassen? Mann, wäre das mal eine tolle Geschichte!

Ihr sportlicher

Gehhobmidochgern

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