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Ein wunderbarer Sieg der Natur …

… über ungezügelte Gier, Menschenverachtung und Kommerz.

Vor Jahren undenkbar, ist es dank sinnfreien und widernatürlichen Agierens heute möglich geworden, selbst eine so unzerstörbar scheinende Marke wie „Fußball“ schwer zu beschädigen.

Von jeher gab es starke Kritiker, die die Entwicklung des Volkssportes Nummer eins, Fußball, aufmerksam und immer wieder anprangernd begleiteten. Doch bisher gab es eine unerklärliche und unglaublich starke Allianz innerhalb der Bevölkerung, wenn es galt, eine WM zu feiern, zu begleiten und irgendwie eins zu werden mit der Mannschaft und der ganzen Sportnation. Man war draußen am Grill oder auf dem Marktplatz beim öffentlichen Zuschauen ein Teil einer großen Gemeinschaft. Man bangte und hoffte, freute sich enorm über Erfolge und litt kollektiv bei Mißerfolgen.

Häme, Missgunst oder unfaires Draufhauen gab es so gut wie nicht. Selbst meine Ex-Frau, die keine Ahnung vom Fußball hat, lud sich Menschen nach Hause ein, stellte den großen Fernseher in den Garten, kaufte Unmengen an Grillgut und Bier, schminkte sich und die Kinder mit Deutschlandfahnen auf der Backe, schmückte die Außenspiegel des Autos mit nationalen Symbolen und trug so nicht unerheblich zum Gruppengefühl: Wir und das Team, wir sind die Champions, wir lassen die Truppe nicht im Stich, bei.

Verfolgt man, was inzwischen aus dem Fußball auf internationaler und nationaler Ebene geworden ist, so schreitet man kopfschüttelnd durch ein Tal des Jammers. Die Ansätze, sich dem Thema zu nähern, sind mannigfaltig. So passen einzelne Spieler, die von völlig verblödeten Massen wie eine Art Halbgötter gefeiert werden (und somit gänzlich unkritisch betrachtet) in Zeiten von Krieg, Hunger, Pandemie und Energiekrise irgendwie nicht mehr so prickelnd dazu.

Und auch das einst als Wahnsinnserfolg gefeiertes „Sommermärchen“ erwies sich im Nachklang als durch Betrug und Abschmieren ins Land geholte Megaveranstaltung, die heute noch immer die Gerichte beschäftigt und vor der Zerstörung von einstigen Ikonen des Sportes keinen Halt macht.

Damals war der Herr des Balles ein gewisser, Josef Blatter. Ein kleiner, eigentlich unbedeutender Funktionär, der es durch sagenhaft skrupellose und effiziente Hausmachtpolitik geschafft hatte, sich auf einen Art Thron des Weltfußballs zu setzen. Unliebsame Gegner wurden schlicht ausgebotet, viel öfter aber mit Geld zugeschüttet und gekauft.

Unzählige Medien haben sich an dem Manne und seinen Methoden abgearbeitet, eine Legion von Aufklärungsjournalisten hat tausende von Seiten publiziert, Gerichte gaben und geben sich alle Mühe, den umtriebigen Greis endlich stumm zu machen. Allein, der Mann wirkt wie ein teflonbeschichteter Irrtum der Sportgeschichte an dem alles abzutropfen scheint. Sein Geschick, auch vormals integre Lichtgestalten des Sports mit in seinen Sumpf zu ziehen, ist wahrhaft bemerkenswert.

Menschen, die dachten, sein Nachfolger, Giovanni Infantino, würde alles zum Besseren verändern, wurden und werden dramatisch enttäuscht. Infantino hat es geschafft, an Korruption, Mißwirtschaft, sogar Verbrechertum, neue Maßstäbe zu erschaffen. Welch private Verquickungen zum eigenen Wohlergehen und zur persönlichen Bereicherung er seiner Präsidentschaft abrang, ist legandär. Und mal ehrlich, sieht man den Mann auf seinem Sitz im klimatisierten Sesselchen der Stadien nicht an, was er für ein Würstchen ist? Sieht so jemand aus, der es geschafft hat, Milliarden um einen Brei an Veranstaltung und sagenhafte Geschäfte zu stricken, deren Spitze des Eisberges vermutlich erst ähnliche Ausmaße an den Tag legen werden wie vergangene Vergaben und Events.

Am Donnerstagabend erlebte Fußballdeutschland ein erdrutchschartiges Desaster gleichermaßen wie eine völlig unwichtige Episode. Das Desaster entwaffnete und kulminierte in einer folgerichtigen Aneinanderreihung von jahrenlangen Fehlentwicklungen, die schlußendlich und kosequent den Fußball auf dem Altar der grenzenlosen wirtschaftlichen Gier opferten, was sogar soweit führte, dass der Masse Mensch der Erfolg der geliebten „Mannschaft“ gänzlich egal wurde und tatsächlich eingefleischte Fans zum Bergdoktor überliefen anstatt die Daumen zu drücken und den gemeinen Spaniern die Frechheit des häßlichen, absichtlichen Verlierens unterzuschieben!

Längst sollte man sich davon verabschieden, dass Politiker Fußball spielen und davon, daß Fußballer Politik betreiben sollten. Die eine Gruppe ist für die Profession der anderen gänzlich ungeeignet. Es ist schlicht nicht ihre jeweilige Aufgabe. Unglaublich, was man innerhalb von zwölf Jahren an Fehlern anhäufen kann. Die bescheuerte und nichts anderes als geldgierige Vergabe der Weltmeisterschaft in ein Land, in einen Winter, in eine unsäglich fragwürdige Gesamtkonzeption, an eine Familie skrupelloser Beduinen zu erlauben, ist gescheitert. Die Kataris sind gescheitert, Infantinio, die Fifa ist gescheitert. Daß der DfB in Persona übersatten Fußballern gescheitert ist, daß der Bundes-Hansi völlig überfordert ist, sich gänzlich verzockt satt, das ist eher eine bedauerliche Nebengeschichte, die den Charme als Nebeneffekt, generiert, dass die geplagten Sportler nun jede Menge an Zeit geschenkt bekommen und auf Weihnachtsmärkten und unter den Festbäumen mit den Kindern feiern, die geschenkte Zeit genießen können. Ebenso wie der Fan, der nun anläßlich der WM-Spiele, die fast alle auf erschreckend schwachem Niveau stattfinden, auch mehr Zeit für Glühwein und Lebkuchen findet. Denn Senegal und Marokko wird den deutschen Fan nicht wirklich vor die Geräte treiben.

Hans Flick entblödet sich nicht, weiter tätig sein zu wollen. Verste he ich bei einem Gehalt von vier Millionen per anno, aber dann sollte man auch ein wenig Erfolg haben. Beschämt nach Haus zu gehen und den Job an den Nagel zu hängen wäre wohl angesagter. Er beschäftigt sich stattdessen mit einer Anhäufung von oberblassen Plattitüden, die in den Aussagen wie „nun gilt es, Charakter zu zeigen, ich stelle mich vor meine Mannschaft, und die Jungs haben alles gegeben.“

Der ganze Apparat Fußball-WM hat einen Platten gefahren. Die Werbetreibenden, die Gastronomie, die Fernsehsender, das Trainerteam, die Spieler, die Organisatoren, das Gastgeberland und all jene, die dachten, man könne dem Kompromiss Katar unbeschadet zustimmen, man könne dem Wahnsinn Fußball unbeschadet weiter zustimmen. Man kann nicht.

Als Beispiel mögen hier zwei Spieler dienen, die den ethisch-moralischen Anspruch auf faire Bezahlung längst sprengen. Wobei, muß man ganz klar sagen, es gehören immer zwei dazu: Einer der kassiert und ein anderer, der bereit ist zu zahlen. So verdient der Argentinier Lionel Messi ein Grundgehalt von 41 Millionen US-Doller, während der Franzose Kylian Mbappe es mit 23 Jahren auf stolze 91 Millionen Euro bringt. Zum Vergleich der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, der 360.000.- Euro per anno erhält. Es ist beileibe kein Neid, der hier spricht, es ist nur die Plakatierung einer Perversion, die mit dazu beiträgt, den Fußballsport als solchen zu einem zu machen, auf den man immer leichter verzichten kann.

Wie es aussieht, hat Herr Infantino wieder seine Gießkanne ausgeschüttet über den kleinen und unwichtigen Verbänden, die aber ebenso eine Stimme haben wie der Deutsche Fussballbund, die größte Sportorganisation auf diesem Planeten. Seine Wiederwahl erscheint gesichert, somit die Fortschreibung der Fifa-Schweinereien.

Sich abwendende Fans, eine Reihe von Konzernen, die mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben wollen (siehe REWE), Fernsehsender, die hoffentlich dazulernen und Vereinsbosse, wie jene des FC Bayern, die sich fragen lassen müssen, ob ein weiteres Sponsoring durch das Emirat Katar nicht noch weiter vom Fan entfernt und Zwietracht sät statt rückhaltloser Unterstützung des Vereins und seiner Spieler.

Diese WM stand vom allerersten Moment unter einem schlechten, sehr, sehr schlechten Stern. Was geschehen ist, ist nur konsequent. Und das Jammern über das Ausscheiden der Nationalmannschaft hält sich auf bescheidenem Niveau. Schließlich gibt es ja jetzt wieder den Bergdoktor und auf Dauer gewinnt Hans Sigl deutlich über Hans Flick!

Natur besiegt Perversion. Ist doch ein schönes Weihnachtsgeschenk, oder?

Ihr Gehhobmidochgern

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Eine Antwort zu „Ein wunderbarer Sieg der Natur …”.

  1. Avatar von Marianne Schmidt
    Marianne Schmidt

    Da ich ein Fan von Deinem Blog und von Dir bin, sende ich Dir die besten Glückwünsche zum 70 zigsten. Bleibe gesund, munter und weiterhin so kritisch, die Johannisthalerin

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