Sehr geehrte Frau Faeser, werter Herr Bundeskanzler!
Man ist ja als Bürger dieser Republik von Seiten der SPD schon Einiges gewöhnt. Und, dass die politischen Entscheidungen nicht immer von großer Weisheit unterfüttert sind, ist auch hinlänglich bekannt.
Politischer Selbstmord allerdings ist nicht unbedingt auf der Tagesordnung. Aber man läßt sich ja gerne von Ihnen überraschen, ungern aber verarschen!
Da muß sich die Ministerin des Inneren von der Opposition an ihren Amtseid (völlig zurecht) erinnern lassen und wird nun, protegiert vom gelegentlich extrem unglücklichen Kanzler, dem es einfach nicht gelingen will, eine klare Linie in sein Amt zu bekommen, durch jedes mediale Dorf getrieben!
Der Kanzler ernennt eine Innenministerin, die sich in den Wahlkampf aufmacht, um Ministerpräsidentin zu werden. Allerdings mit der klaren Aussage: „Wenn ich verliere, dann bleibe ich natürlich Ministerin des Inneren!“
Ja, geht es noch??? In diesem Land gibt es wohl kaum ein Ministerium, das so groß, so bedeutend und täglich so gefragt ist, wie jenes des Inneren, das unter anderem für unsere Sicherheit verantwortlich zeichnet. Ist der Job als Innenministerin tatsächlich so lässig zu absolvieren, dass man das nebenbei, neben einem terminüberfrachteten Wahlkampf machen kann? Oder kann man andererseits einen so wichtigen Wahlkampf durchführen, dem man sich nicht vollinhaltlich widmen kann?
Was bekommt der Bürger also? Eine wahlkämpfende Möchtegernministerpräsidentin, die keine rechte Zeit hat, da sie Ministerin des Inneren ist oder eine Innenministerin, die keine Zeit für den Job hat, weil sie Ministerpräsidentin werden will? Suchen Sie es sich heraus?
Ein weiteres Beispiel für die Skrupellosigkeit und die politische Kurzsichtigkeit, die häufig nur das eigene Wohl im Fokus der Protagonisten findet. Aber, da bin ich hundertprozentig sicher, der Bürger von Hessen wird sich nicht vorführen lassen und eine Frau Faeser wählen, die sich nicht gänzlich – und zwar mit allen politischen Risiken – der Aufgabe und dem Ziele widmet. Diese Hintertürchenpolitik, aufgehalten durch niemand geringeren als den unglücklichen Kanzler, läßt sowohl tief blicken wie auch eine große Abscheu gegen ein derartiges Verhalten im Bürger aufkommen.
Ich hatte eigentlich gedacht, Frau Faeser macht das ganz engagiert und findet klare Worte in der Asyl- und Sicherheitspolitik, doch nun muß ich, müssen wir erfahren, dass da jemand zweigleisig mit Sicherheitsgarantie durch die politische Landschaft reisen will! Nur kein Risiko, nur keinen guten Job riskieren! Einfach nur widerlich.
Am schlimmsten aber erscheint mir, mit welcher Kühle man da herangeht und dem Bürger ein Abnicken abverlangt. Muß man doch verstehen, die Frau muss sich doch absichern! Muß man, liebe Frau Faeser, werter Kanzler, eben das … muß man nicht.
Frau Faeser sie bleiben mit Ihrem Hintern gefälligst im Innenmisterium wo man Sie dringend und zeitaufwendig benötigt oder Sie gehen als Bewerberin nach Hessen, basta. Beides funktioniert nicht! Sie werden sehen. Sie werden weder Ministerpräsidentin noch glaubt man in Zukunft an Ihr Engegement als Miniasterin. Dumm gelaufen!
Erschreckend, dass Ihre Berater und Parteitaktiker das nicht erkannt haben, auch der Kanzler nicht. Denn nun wird die Diskussion um die Fähigkeiten von Frau Faeser als Ministerin diskutiert werden und der/die Hessen-Bürger/in wird zurecht sagen: So eine können wir als Ministerpräsidentin nicht gebrauchen. Man liefert – ohne Not – hervorragende Munition für den politischen Gegner. Aber ich sage ja schon seit Jahren: die SPD benötigt keine Gegner, die zerlegt sich immer mal wieder selbst. Auch gut, da weiß man wenigstens, woran man ist.
Man sollte meinen, dass der Kanzler nach seinem Warburg-Skandal und seiner Schlafmützigskeitsperformance die Nase voll hätte von politischem Unsinn, jedoch weit gefehlt! Jedes Fettnäpfchen ist herzlich willkommen und stellt man ihm keine hin, dann bastelt er sich selbst welche!
Zum Abschluß zitiere ich hier den Eid, den Frau Faeser abgelegt hat.
Tief enttäuscht aber keineswegs überrascht grüßt Sie, liebe Leser,
Ihr
Gehhobmidochgern
Eidesformel für deutsche Minster/innen:
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. “
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